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Geschätzte Besucherinnen und Besucher der Kirche St. Martin

Gemäss den Vorschriften der Schweizerischen Eidgenossenschaft müssen die unter Denkmalschutz stehenden Deckenmalereien obligatorisch alle drei Jahre von Restauratoren auf Schäden untersucht werden. Die im Jahr 2023 durchgeführten Arbeiten haben gezeigt, dass aufgrund klimatischer Bedingungen Notsicherungen durchgeführt werden müssen, um einen weiteren Verfall der Decke zu verhindern. Diese Arbeiten finden Mitte Mai bis Mitte Juli 2024 statt und sollten dann abgeschlossen sein. Jedoch können Verzögerungen auftreten. Die Decke ist daher vorübergehend nur eingeschränkt sichtbar.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Cari visitatori della Chiesa di San Martino

Secondo le disposizioni della Confederazione Svizzera, il soffitto dipinto, classificato come bene culturale, deve essere esaminato ogni tre anni per verificarne lo stato. L’ispezione svolta nel 2023 ha evidenziato che a causa degli effetti climatici, è imperativo effettuare dei lavori di restauro a salvaguardia dei dipinti. Questi lavori si svolgeranno da metà maggio a metà di luglio 2024 e dovrebbero essere completati entro tale data. Ma potrebbero verificarsi dei ritardi. Il soffitto è quindi temporaneamente visibile solo in misura limitata.

Grazie per la vostra comprensione!

Dear visitors to St. Martin’s Church

According to the regulations of the Swiss Confederation, the ceiling paintings, which are listed as historical monuments, must be inspected for damage by restorers every three years. The work carried out in 2023 has shown that, due to climatic conditions, emergency protections must be carried out to prevent further deterioration of the ceiling. These works will take place from mid-May to mid-July 2024 and should be completed by then. But delays may occur. The ceiling is therefore temporarily only visible to a limited extent.

Thank you for your understanding!

Chères visiteuses, chers visiteurs de l’église Saint-Martin

Selon les normes de la Confédération suisse, le plafond peint, classé bien culturel, doit être inspecté tous les trois ans pour en vérifier le bon état. L’inspection effectuée en 2023 a révélé qu’en raison des effets climatiques, il est indispensable d’effectuer des travaux de restauration pour protéger les peintures. Ces travaux se dérouleront de la mi-mai à la mi-juillet 2024 et devraient être achevés à cette date. Mais des retards sont possibles. Le plafond n’est donc temporairement visible que de manière limitée.

Nous vous remercions de votre compréhension!

Öffnungszeiten Kirche

Kirche St.Martin Zillis

Täglich geöffnet von 10:00 – 17:30 Uhr.

Saison vom 28. März – 20. Oktober 2024

 

Ausstellung

Täglich geöffnet von 10:00 – 17:30 Uhr

Tel. +41 (0)81 661 22 55
Mail: ausstellung@zillis-st-martin.ch

Opening time Church

 

Church

Open daily from 10:00 – 17:30.

Season from March 28th to October 20th, 2024

 

Exhibition

Open daily from 10:00 a.m. – 5:30 p.m

Eintrittspreise

 

Erwachsene: CHF 8.00

Kinder (6 – 16 Jahre): CHF 6.00

 

Gruppentarif (ab 10 Personen)
Erwachsene: CHF 6.00
Kinder (6 – 16 Jahre): CHF 5.00

 

Wenn Sie auch die Viamala Schlucht besuchen möchten, fragen Sie nach dem Kombi-Ticket für Kirche und Viamala Schlucht.

 

Auf Voranmeldung kann auch eine Führung (pauschal CHF 120.00) vereinbart werden.

Kontakt: Tel: +41 (0)81 661 22 55 oder Mail: ausstellung@zillis-st-martin.ch

 

Die Kirchgemeinde Zillis-Schamserberg sowie der Stiftungsrat Kirchendecke Zillis und die politische Gemeinde Zillis-Reischen danken Ihnen für Ihren Besuch und wünschen einen kulturell interessanten Aufenthalt in unserem Dorf.

 

Die Kirche St. Martin im geschichtlichen Kontext

 

Zeittafel zur Bau- und Forschungsgeschichte nach Hans Rutishauser

 

2.–4. Jh. n. Chr. Im Kirchenbereich von Zillis römische Siedlungsreste (Kulturschichten).

 

5./6. Jh. Kirche Zillis I. Saalkirche mit Apsis und Nordannexen auf römischer Kulturschicht (ev. unter Verwendung römischer Mauern).

 

um 800 Kirche Zillis II. Karolingischer Dreiapsidensaal mit gerade hintermauerter Ostfront.

 

um 831 Diese Kirche wird im karolingischen Reichsguturbar als «ecclesia plebeia in Ciranes» genannt.

 

940 Otto 1. schenkt die Kirche Zillis dem Churer Bischof Waldo.

 

1114 Letzter nachzuweisender Jahrring der dendrochronologischen Bestimmung der romanischen Holzdecke von Zillis (Ruoff/Bräker 1971, Ruoff/Seifert 1989 und Ruoff et al.).

 

1109–1114 Kirche Zillis III. Romanische Saalkirche mit eingezogenem, quadratischem Chor, Turm an der SE-Ecke des Schiffes. Einbau der romanischen Holzdecke.

 

1147 spätestens 24. 6. Eintrag im Nekrologium (Totenbuch) der Kathedrale Chur: «Lopcinius pictor ob» (Lopcinius, der Maler, starb). Vielleicht der Meister der Decke von Zillis.

 

um 1320/40 Monumentaler Christophorus des Waltensburger Meisters an der Eingangsfassade aussen. Dazu wird die untere Hälfte des romanischen Rundfensters zugemauert.

 

1357 Bischof Peter I. inkorporiert die Kirche dem Domkapitel Chur.

 

1509 Neubau des spätgotischen, gewölbten, eingezogenen Polygonalchores und der Sakristei durch Baumeister Andreas Bühler aus Gmünd in Kärnten, wohnhaft in Thusis. Der Chorbogen wird erweitert und erhöht. Die wohl geplante Einwölbung des Schiffes wird nicht ausgeführt.

 

1530-1535 Die Gemeinde Zillis tritt der Reformation bei.

 

1574 Neubau des Dachstuhles über dem Schiff (gemäss Erwin Poeschel an einem Balken datiert). Vielleicht schon damals Umstellung der Bildtafeln.

 

1647 Neue Kanzel samt Schalldeckel.

 

1677 Neuer Spitzhelm von Peter Zurr auf dem romanischen Turm. Vielleicht schon damals Vergrösserung der Fenster im Schiff.

 

um 1730 Gestühl an der Südwand im Schiff.

 

1808 Pfarrer M. Conrad erwähnt die Decke von Zillis im «Neuen Sammler», Bd. IV, Chur 1808.

 

1820 Renovationsarbeiten. Wohl damals wurden fehlende Randbilder der Decke durch neue Tafeln mit Blumenornamenten in spätbarocker Art ersetzt. Vielleicht erfolgte zudem eine Umstellung der Bildtafeln. Vielleicht erst jetzt Ausbruch grösserer Fenster im Schiff.

 

1863 Zeichnung zweier Deckenfelder in «Skizzen und Aufnahmen der Exkursion der Bauschule, 3. Curs, Zürich 1863».

 

1872 Erste wissenschaftliche Beschreibung der Deckenbilder: Johann Rudolf Rahn: Die Biblischen Deckengemälde in der Kirche Zillis, Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. XVII, Heft 6, 1872, mit vier Tafeln.

 

1887-1898 Erste, vollständige Wiedergabe der Bilderdecke, C. Brun (Text), R. Weber (Aquarelle): Mitteilungen der Schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung historischer Kunstdenkmäler; 1. Folge, Genf 1887-1898.

 

1897 Teilkopien in Originalgrösse von 65 Tafeln der Deckenmalerei für das Schweizerische Landesmuseum Zürich durch Eugen Märchy, Volontär bei der Malerfirma Christian Schmidt und Söhne, Zürich.

 

1938 Archäologische Bodenforschung in Zillis, publiziert durch Erwin Poeschel: Die Baugeschichte von St. Martin in Zillis, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 1939, S. 21 ff. und Christoph Simonett: Ist Zillis die Römerstation Lapidaria? in: Bündner Monatsblatt 1938, S. 322 ff.

 

1938-1940 Umfassende Restaurierung, Neuordnung und Neubefestigung der Bilderdecke. Restaurator war Henri Boissonnas, Zürich. Wissenschaftliche Begleitung durch Josef Zemp, Erwin Poeschel, Christoph Simonett. Neuer Dachstuhl mit Dachhaut aus Kupferblech. Gewölbte Betondecke als Brandschutz über der Holzdecke. Neue Befestigung der Bildtafeln mittels verschraubter Metallauflageplatten. Die im Querschnitt H-förrnigen Zier- und Deckleisten, die ehemaligen Tafelträger, werden auf das bemalte untere Drittel gedünnt und an die neuen Deckenbalken geschraubt. Die einzelnen Bildtafeln können damit von unten her abgelöst werden. Diese Massnahme der brandschutzbedingten Neuaufhängung war mit wesentlichem Substanzverlust verbunden, den man damals in Kauf nahm, weil die Trägerbalken und Deckleisten laut Bericht von Henri Boissonnas stark von Holzschädlingen zerfressen waren. (Trotzdem bedauerte auch Boissonnas diese Massnahme.)

 

1941 Erste umfassende Monographie über die Zilliser Deckenmalerei: Erwin Poeschel, Die romanischen Deckengemälde von Zillis, Erlenbach-Zürich, 1941.

 

1942 Aufsatz zur Restaurierung 1938-40 von Henri Boissonnas, in Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 1942, S.1 ff.

 

1943 Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. V, Basel 1943, S. 223 ff. beschreibt die Kirche Zillis.

 

1967 Zweite umfassende Monographie: Ernst Murbach und Peter Heman: Zillis, Die romanische Bilderdecke der Kirche St. Martin, Zürich und Freiburg i. Br., 1967.

 

1971 Erneute Sicherung der gesamten Decke durch Pierre Boissonnas, Zürich. Vgl. dazu Alfred Wyss: Die Sicherungsarbeiten an der Martinskirche in Zillis, in: Unsere Kunstdenkmäler, XXIV, 1973, 2, S.107 ff.

 

1980 Einrüstung der gesamten Decke. Beobachtung der Schäden durch die Restauratoren Oskar Emmenegger und Pierre Boissonnas. Keine Massnahmen.

 

1981 Susanne Brugger-Koch: Die romanische Bilderdecke von St. Martin, Zillis (Graubünden). Stil und Ikonographie. Dissertation Basel, 1981 (Manuskriptdruck).

 

1989 Einrüstung der Decke, umfassende Schadensdokumentation durch Restaurator Oskar Emmenegger und Mitarbeiter. Fotodokumentation durch Christian Gilli. Beginn der Raumklimamessungen durch Andreas Arnold und Konrad Zehnder. Gleichzeilig entsteht die dritte Monographie: Dieter Rudloff: Zillis, Die romanische Bilderdecke der Kirche St. Martin, Basel 1989.

 

1990 Internationales Kolloquium zu Fragen der Konservierung von 14. bis 18. Oktober in Zillis.

 

Die romanische Bilderdecke von Zillis

 

Von den gesamthaft 153 Bildtafeln sehen Sie auf dieser Seite eine kleine Auswahl.

 

Die Kirchendecke Zillis ist seit 2003 auf Grund der hohen wiederkehrenden Konservierungskosten markenrechtlich geschützt. Das Copyright der Bilder ist bei der Stiftung Kirchendecke Zillis, Restauratoren Franz, Häusel, Rampa.

 

Für die Verwendung von Fotos zu Publikationszwecken bitten wir Sie, sich an die Stiftung Kirchendecke Zillis zu wenden. Fotos von einzelnen Bildtafeln werden durch die Stiftung zur Verfügung gestellt. Anfragen sind zu richten an die Mailadresse ausstellung@zillis-st-martin.ch. Die Reproduktion darf nur unter Angabe des Copyrights erfolgen. Die kommerzielle Nutzung wird nur gegen Gebühr gestattet.

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Kulturgut in Gefahr

 

Die romanische Bilderdecke wurde seit 1989 kontinuierlich beobachtet. Ziel dieser Beobachtungen war, die Schadensentwicklung und die Schadensursachen festzuhalten und zu ergründen und daraus die nötigen Erhaltungsmassnahmen abzuleiten.

Die Schadensentwicklung wurde anhand von sechs Referenztafeln bei jährlichen Kontrollen erfasst und von der Firma Emmenegger in akribischer Weise kartiert. Fazit der 10 Jahre dauernden Beobachtung war: Es fand eine kontinuierlich fortschreitende Lockerung der Malschichten und damit auch Verlust an Originalsubstanz statt.

 

 

Ab Mitte der 1990-er-Jahre wurde zusätzlich zu den Malschichtverlusten eine massive Zunahme des Pilzwachstums verzeichnet, welchem heute mittels eines geregelten Lüftungssystems (aktiver Feuchteausgleich zwischen Innen- und Aussenklima) begegnet wird (Details dazu finden sich in der Publikation: Bläuer Böhm, C., Zehnder, K., Domeisen, H., Arnold, A. (2001): Climate control for the passive conservation of the romanesque painted wooden ceiling in the church of Zillis (Switzerland). Studies in Conservation, Vol. 46/4, 251-268). Dieses Lüftungssystem hat seit seiner Installation 1998 zu einer Verlangsamung der allgemeinen Schadensentwicklung sowie einem gebremsten Wachstum der Pilze geführt. Die Pilze wuchsen allerdings trotzdem in einem Ausmass weiter, dass ein Eingriff von den im Herbst 1999 beigezogenen Mykologen als dringlich empfohlen wurde. Die Beobachtungen hatten gezeigt, dass eine Bekämpfung der Pilze nur bei gleichzeitiger Sicherung der Malschichten erfolgen kann, da die Pilze vornehmlich in geschwächten Malschichtbereichen anzutreffen waren.

 

Details zum Befund und der Zunahme der Schäden sind aus dem Buch «Die romanische Bilderdecke von Zillis» (Stand 1994) und der aktuellen Dokumentation Emmenegger (Stand 1999) ersichtlich.

 

Um die zur Konservierung notwendigen Eingriffe vorzubereiten, wurde das Vorprojekt 2000 initiiert. Es hatte zum Ziel, die Konservierungsmassnahmen zu evaluieren, die Planung der dazu nötigen Rahmenbedingungen sowie die Schätzung des zu erwartenden Finanzierungsaufwandes abzuklären.

 

Die Leitung des Projektes oblag Dr. Christine Bläuer Böhm (Expert-Center für Denkmalpflege Zürich), eng unterstützt durch den kantonalen Denkmalpfleger Dr. Hans Rutishauser. Zur fachlichen Unterstützung standen folgende NaturwissenschaftlerInnen und Denkmalpfleger zur Verfügung: Prof. Dr. Elisabeth Jägers (Fachhochschule Köln), Dr. Paul Raschle (EMPA St. Gallen), PD Dr. Katja Sterflinger (Universität Wien), Dr. Alfred Wyss (Bundesexperte für Denkmalpflegefragen), Dr. Konrad Zehnder (Institut für Denkmalpflege ETHZ).

 

Mit der Vorbereitung des Konservierungsprojektes wurde eine Restauratorengruppe, bestehend aus Oskar Emmenegger, Andreas Franz, Bruno Häusel, Dr. Christian Heydrich und Ivano Rampa, beauftragt.

 

Die hauptsächlichen Schadensmechanismen

 

• Durch Klimaschwankungen bedingtes Schwinden und Quellen des Holzes und der Malschichten, das zum allmählichen Ablösen der Malschichten führt.

 

• Die bei den Restaurierungen von 1938/40 repsektive 1971 angebrachten Oberflächenfixierungen aus Weizenstärke reagieren durch Schwinden und Quellen auf Klimaschwankungen. Dies führt zu kleinteiligem Abrollen der Fixierungen, wobei sie originale Schattenlasuren und Malschichtteile mitreissen.

 

• Der durch feuchtes und warmes Klima im Sommer geförderte Pilzbewuchs führt zum Abbau von Bindemitteln und zu pudernden Malschichten (detailliertere Angaben zur raschen Schadensentwicklung siehe Bericht O. Emmenegger sowie Publikation «Die romanische Bilderdecke von Zillis»).

 

Fotographische Zuordnung von Schadensbildern auf der Sichtseite mit der Rückseite der Tafel

 

 

Darstellung der Schäden (blaue Einfärbung, linkes Bild) und der erforderlichen Konservierungsmassnahmen (gelbe Einfärbung, rechtes Bild)

Restaurierung der Holztafeldecke

 

Die Restaurierung der Holztafeldecke, unter der Leitung von Architekt Rudolf Fontana, Domat/Ems, wurde in den Sommernmonaten der Jahre 2003/2004 vom Restauratorenteam Oskar Emmenegger, Andreas Franz, Bruno Häusel und Ivano Rampa durchgeführt.

 

Die Massnahmen 2003/2004 betrafen sämtliche die Kirche St. Martin betreffenden Belange. So wurden zum Beispiel das Turmdach erneuert, Fassadenputze und Fugenmörtel überprüft und geflickt, Wandmalereien im Inneren und Äusseren konserviert, Fenster mit Lichtschutzfolien beschichtet, Holzbänke und Bestuhlungen so behandelt, dass sie seither als Klimapuffer funktionieren, die Heizung erneuert, Luftentfeuchter installiert und so weiter.

 

Gleichzeitig wurde ein Pflegekonzept in Zusammenarbeit aller Beteiligten (Stiftung Kirchendecke, Kirchgemeinde, politische Gemeinde, Fachleute) aufgestellt, welches ausser der Holztafeldecke, wiederum die ganze Kirche mit all ihren Kostbarkeiten, wie z.B. der Wandmalerei des Christophorus auf der Westfassade, einbezieht.

 

Im Rahmen der Umsetzung dieses Pflegeplans wurden Holztafeldecke und Wandmalereien bisher in den Jahren 2008, 2011 und 2014 kontrolliert. Leider zeigte es sich, dass wiederum Malschichtschäden auftraten und auch das Pilzwachstum weiterging. Die Sommer 2007, 2010, 2011, 2012 waren feucht bis nass, so dass die automatische Lüftung, die darauf beruht, trockene Aussenluft ins Kircheninnere zu blasen, nur eingeschränkt wirken konnte. Deshalb wurden die für das Pilzwachstum günstigen Bedingungen in diesen Jahren leider zu oft erreicht (an 80 bis 240 Stunden in den „nassen“ Jahren, verglichen mit 0 bis 9 Stunden in den «trockenen» Jahren).

 

Deshalb wird das Klima der Kirche Zillis heute zusätzlich zur automatischen Lüftung (und im Winter zur Heizung) durch Luftentfeuchter gesteuert, die helfen, allzu feuchte Bedingungen zu vermeiden. Erste Messungen für das Jahr 2015 zeigten, dass die für Pilzwachstum günstigen Bedingungen, trotz des feuchten Sommers 2015, keine einzige Stunde lang erreicht wurden. Aber erst die Kontrolle von 2017 durch die Restauratoren wird zeigen, ob die Weiterentwicklung der Schäden und des Pilzwachstums gebremst werden konnte.

 

 

 

Restaurator und Mikrobiologin bei der gemeinsamen Untersuchung der Holztafeldecke

 

 

Restauratoren bei der Arbeit

 

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Stiftung Kirchendecke Zillis

Regula Götte, Präsidentin

7432 Zillis-Reischen

 

Kontakt

c/o Gemeinde Zillis-Reischen
Hauptstrasse 28
7432 Zillis-Reischen

Tel. 081 630 70 23
E-Mail

 

 

Bankverbindung

Graubündner Kantonalbank

CK 362.985.600 (BLZ 774)

IBAN-Nr. CH30 0077 4110 3629 8560 0

 

 

Eine Mitteilung an die Reiseführer und Reiseveranstalter

 

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass ab sofort Anmeldungen für die Multimedia-Show in der Ausstellung Kirche Zillis nötig sind.

 

Wenn möglich wollen Sie uns dies einige Zeit im voraus melden (Telefon Nr. 081 661 22 55 oder E-Mail: ausstellung@zillis-st-martin.ch). Damit können wir die Besuche einigermassen steuern und möglichst Wartezeiten und Überschneidungen vermeiden.

 

Bereits angemeldete Gruppen haben immer Vorrang.

Nicht angemeldete Gruppen müssen sich an die Gegebenheiten anpassen.

Danke für Ihr Verständnis.

 

Zillis, 26.09.2011
Ausstellung Kirche Zillis
Regula Götte

 

 

Weiterführende Informationen zu den
Konservierungsmassnahmen gemäss Pflegeplan 2009–2011

 

Dendrochronologische Untersuchungen haben ergeben, dass die aus 153 Holztafeln bestehende Bilderdecke von Zillis um das Jahr 1114 entstanden ist. Wir werden somit im Jahr 2014 das Jubiläum 900 Jahre Kirchendecke Zillis feiern.

 

Die Spuren dieser 900 Jahre werden zunehmend sichtbar, so dass ständige Konservierungsmassnahmen notwendig sind, um die Decke wenigstens in ihrem heutigen Zustand zu erhalten.

 

Die romanische Bilderdecke wird seit 1989 regelmässig beobachtet. Seit einiger Zeit wurde zusätzlich zu den Malschichtverlusten eine Zunahme des Pilzwachstums verzeichnet, welchem heute mit einem geregelten Lüftungssystem (aktiver Feuchteausgleich zwischen Innen- und Aussenklima) begegnet wird. Dieses Lüftungssystem hat zu einer Verlangsamung der allgemeinen Schadensentwicklung sowie zu einem gebremsten Wachstum der Pilze geführt, die vornehmlich in geschwächten Malschichten anzutreffen sind.

 

Von Mitte August bis Ende September 2011 erfolgen an der Bilderdecke erneut Kontroll- und Konservierungsarbeiten vom speziell für die Kirche Zillis konstruierten Innengerüst aus. Mindestens zwei Drittel der Kirchendecke sind aber immer sichtbar.

 

Mit herzlichem Dank für Ihr Verständnis

Stiftung Kirchendecke Zillis

Dezember 2004

Wie die Kirchendecke von Zillis entstand – als Roman

 

153 mittelalterliche Bilder, Bibelgestalten und skurille Monster, faszinierend und befremdend – das ist die Kassettendecke der Klosterkirche von Zillis, um die Peter Ebner seinen neuesten Roman rankt. Wie auf einem mittelalterlichen Bild sind die Akteure, der Maler, sein Mentor, die Dorfleute und die Mächtigen, akribisch genau dargestellt. Nur der Hintergrund ist kein goldener: Die «Armenbibel» als revolutionäre Kraft ruft die Feindschaft der Mächtigen auf den Plan.

 

Hier gehts zum Interview mit Peter Ebner: PDF

 

Peter Ebner, Zillis, Verlag Desertina, Chur, 304 Seiten, Farbfaltblatt der gesamten Decke und 3 Einzeltafeln als Farbbilder, Broschur
ISBN 3-85637-298-9 , CHF 24.80 / EUR 13.50, ein Teil des Erlöses dient der Restaurierung der Kirchendecke.

Im Buchhandel und im Internet erhältlich über den Verlag Desertina www.casanova.ch/shop

 

 

 

 

 

21./22. August 2004

Kirchen-Volksfest St. Martin Zillis

 

Aus Anlass des absehbaren Abschlusses der Konservierungsarbeiten (das Innengerüst wird gegen Ende Oktober abgebaut) lud am Wochenende vom 21./22. August 2004 die Kirchgemeinde Zillis-Reischen zu einem Kirchenfest ein. Am Samstag bedankte sich die Stiftung Kirchendecke Zillis zusammen mit der Kirchgemeinde und der politischen Gemeinde im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung bei allen Mitwirkenden und Geldgebern des Konservierungsprojektes. Und am Sonntag erhielt die Bevölkerung die Gelegenheit, die Bilderdecke und deren Konservierungsschritte hautnah zu erleben. Unter kundiger Führung der beteiligten Restauratoren konnten die Besucher das Innengerüst der Kirche begehen und aus nächster Nähe das 890 Jahre alte Kunstwerk bestaunen. Auch eine Kirchturmbesteigung bis hoch hinauf zu den Glocken der Kirche St. Martin liess sich eine Vielzahl der Besucher nicht entgehen. Umrahmt wurden diese einmaligen Angebote durch ein kleines Fest auf dem Schulhausplatz.

 

Einmalige Gelegenheit: Die Kirchendecke aus nächster Nähe

 

 

 

Fachkundige Information von Restaurator Ivano Rampa zu den laufenden Konservierungsarbeiten

 

 

Der leibhaftige Satan auf dem Operationstisch

 

 

6. Juli 2004

Die Bündner Regierung zu Besuch in der Kirche St. Martin

 

Hoher Besuch in der Kirche St. Martin: Der vollzählige Regierungsrat des Kantons Graubünden wurde heute durch den obersten Denkmalpfleger des Kantons, Dr. Hans Rutishauser, in die Geheimnisse der Kirchendecke und ihrer Konservierung eingeführt.
Sicher waren alle die Damen und Herren bereits schon mehrmals in der weltberühmten Kirche, jedoch so nahe wie heute hatten sie bis anhin die bemalten Bildertafeln noch nie betrachten können.

 

An einer Bildertafel, die zur Zeit durch die Spezialisten bearbeitet wird, zeigte der Konservator Andreas Franz (mit dem Rücken zur Kamera) die Schritte zur Konservierung der rund 890 Jahre alten Kunstwerke.

Der Anlass des hohen Besuches aus Chur sind die Bestrebungen, die Albula-Bergstrecke der Rhätischen Bahn in das UNESCO-Verzeichnis des Weltkulturerbes aufzunehmen. Dabei soll nun auch geprüft werden, ob die Zilliser Kirche St. Martin mit ihrer einzigartigen Bilderdecke in das vorgeschlagene Kulturerbe einbezogen werden könnte.

 

 

 

 

1. Juli 2004

Dorffest aus Anlass der Wiederbekrönung der Kirche St. Martin

 

Nachdem in den vergangenen zwei Monaten das Dach des Kirchturms mit neuen Schindeln eingedeckt worden war, konnte am 1. Juli 2004 die Kugel, das Kreuz und der Hahn wieder an der Spitze des Turms gesetzt werden. Dies war Anlass eines spontanen kleinen Dorffestes.

 

Sein Grossvater Jakob Sausele war im Jahre 1919 als Bauführer massgeblich für die damalige Neueindeckung des Kirchturms zuständig: Christian Grubenmann (linkes Bild), einer der Enkel von Jakob Sausele.

 

Andreas Bott, Präsident der Stiftung Kirchendecke Zillis, Toni Thaller, Kirchgemeinde-präsident, und Hilarius Castelberg junior, Gemeindepräsident (von links nach rechts) mit der Kirchturmkugel, in die eine neue Kassette mit Dokumenten aus unserer Zeit zusammen mit der alten Kassette gelegt wird.

Der «Schatz», der im Jahre 1919 anlässlich der letzten Bekrönung in die Kugel gelegt wurde, und die neue Kassette, die, gefüllt mit den Aktualitäten unserer heutigen Zeit, neu in der Kugel für die Nachwelt deponiert wird.

 

Unten eine Fotographie der Kirche St. Martin aus dem Jahre 1919 anlässlich der Neubeschindelung des Kirchturmdaches. Zuoberst auf dem Gerüst der Bauführer Sausele.

 

PDF: Der Briefkasten für unsere Nachwelt wurde wieder gefüllt

09. Februar 2004

Ein neues Dach für die nächsten hundert Jahre

 

Im Mai dieses Jahres wird das Dach des Zilliser Kirchtums neu mit Schindeln gedeckt. Die Zilliser Schüler hatten die Gelegenheit, bei der Herstellung der Schindeln in der Werkstatt von Patrik Stäger in Untervaz zuzusehen.

 

Ein neues Dach für die nächsten hundert Jahre

30. Oktober 2003

Neuste Informationen zum Stand der Arbeiten und zum weiteren Vorgehen

 

Laden Sie sich das Flugblatt vom 30. Oktober 2003, das an alle Haushalte in Zillis-Reischen verteilt wurde, im pdf-Format herunter:

 

Flugblatt

04. Juli 2003

 

Aufwändige Konservierungsarbeiten an den Bildertafeln

Die Konservierung der Bildertafeln ist im Gang. Neben der minutiösen mechanischen Entfernung des lokalen Pilzbefalls und der Nachbehandlung mit Fungizid wird wo nötig die Malschicht gesichert, der Wurmbefall behandelt und am Schluss, nach der Reinigung der Rückseite und dem Entfernen von Spinnweben, die Bildertafel mit Fungizid benebelt. Vorgängig des Konservierungseingriffes werden mit Hilfe einer grafischen Kartierung die vorgefundenen Schäden dokumentiert. Auch alle Konservierungsarbeiten werden in der Kartierung eingetragen.

 

 

Giacomo Mazzolini entfernt den Pilzbefall einer Bildertafel.
Im Vordergrund die grafische Kartierung aller seiner Eingriffe.

Diese Bildertafel wurde soeben von der Decke gelöst. Der erste Schritt, die Aufnahme des Schadens, steht kurz bevor.

Ivano Rampa und Beat Fischer besprechen die vorzukehrenden Arbeitsschritte an einer Bildertafel.

10. Oktober 2002

National Versicherung unterstützt Konservierung der Kirchendecke Zillis

Die Jubiläumsstiftung der National Versicherung unterstützt mit einem namhaften Beitrag die Konservierung der Kirchendecke Zillis. Die insbesondere mit Szenen aus dem Leben Jesu bemalte Holztafeldecke in der Kirche St. Martin Zillis (vgl. www.zillis-st-martin.ch) stammt aus romanischer Zeit, aus den Jahren 1109–1114. Sie ist die älteste und grösste Kirchendecke dieser Art auf der ganzen Welt. Fast alle 153 Holztafeln sind weitgehend erhalten, leiden jedoch zunehmend an Pilzbefall sowie unter den Schwankungen des Raumklimas. Umfassende wenn auch schonende Konservierungsarbeiten sind deshalb notwendig, um dieses einmalige Weltkulturgut auch künftigen Generationen zu erhalten. Während der Arbeiten in den Jahren 2003 und 2004 wird die Kirchendecke nur ca. zur Hälfte sichtbar sein. Die Kirche bleibt jedoch grundsätzlich geöffnet. Im Auftrag der Kirchgemeinde Zillis-Reischen sammelt die Stiftung Kirchendecke Zillis die notwendigen Mittel von über 2 Millionen Franken und wird sodann die dringenden Konservierungsarbeiten unter der Leitung der Kantonalen Denkmalpflege ausführen lassen. Gesammelt wird jedoch auch für die Finanzierung der nach den Konservierungsarbeiten weiterhin notwendigen, dauernden Kontrollen sowie für die Instandhaltung der ganzen Kirche.

 

 

 

 

 

Von links: Edi Krättli, Regionaldirektor Südostschweiz + FL der National, Andreas Bott, Präsident, und Barbara Fleischhauer, Sekretärin der Stiftung Kirchendecke Zillis, anlässlich der Checkübergabe in der Ausstellung Kirche Zillis, im Postgebäude, die jährlich vom 1. April bis Ende Oktober und in der übrigen Zeit für Gruppen auf Anfrage geöffnet ist.

26. August 2002

Konservierungsmassnahmen 2002–2004 an der romanischen Holztafeldecke in der Kirche St. Martin Zillis

 

In einem Flugblatt, das in der Kirche St. Martin aufliegt, werden die vorgesehenen Massnahmen beschrieben.

 

Laden Sie sich das Flugblatt vom 12. August 2002 im pdf-Format herunter: Flugblatt

21. August 2001

Die Stiftung Kirchendecke Zillis besteht seit dem 21. August 2001

 

Der Stiftungsrat setzt sich wie folgt zusammen:

Präsident: lic.iur. Andreas Bott
Vizepräsident: Toni Thaller, Kirchgemeindepräsident Zillis-Reischen Rongellen
Marianna Iberg Garcia, Pastorationspfarrerin Zillis-Schamserberg
Andrea Clopath, Gemeindepräsident Zillis-Reischen
Hanspeter Lebrument
Dr. Jürg Riedi
Sekretariat: Barbara Castelberg-Fleischhauer

Laden Sie sich die Medienmitteilung vom 21. August 2001 herunter: Medienmitteilung

Gemeinde Zillis-Reischen

7432 Zillis-Reischen

+41 (0)81 661 13 83
info@zillis-reischen.ch
www.zillis-reischen.ch

 

 

Gästeinformation Viamala

7430 Thusis

+41 (0)81 650 90 30
info@viamala.ch

www.viamala.ch